Fileserver für Backups

Kleiner Fileserver für Backup-Zwecke mit mehren Festplatten, die einzeln per Software ein/ausgeschaltet werden können.

Grund für diese Bastelei waren die vielen alten Festplatten, die von mir immer noch für Backups verwendet werden, aber dabei mehr oder weniger chaotisch verteilt auf dem Schreibtisch oder in irgendwelchen Schubladen herum lagen. Schöner wäre es, die Festplatten alle irgendwo an einem zentralen Ort zu haben und bei Bedarf ein- oder auszuschalten. Ein sparsamer 24/7-Server auf Linux-Basis war ebenfalls geplant - für ein eigenes Wiki und weitere Spielereien.

Die Idee für einen eigenen Fileserver war geboren. Kurze Zeit später wurde ein einigermaßen stromsparendes Mainboard (Typ D945GSEJT mit Intel Atom-N270) bestellt. Die Idee, das Hot-Plugging von SATA zu benutzen, wurde schnell wieder fallen gelassen: Es funktionierte nicht (Ob es nur an der Hardware oder am verwendeten Linux lag, konnte leider nicht geklärt werden). Stattdessen wurden die Festplatten über USB<->IDE (PATA) bzw. USB<->SATA Adapter angeschlossen. Diese Adapter bekommt man direkt vom Chinesen in der eBucht für 2-3 Euro.

Abschalten per Relais

Das Abschalten der Festplatten erfolgt jeweils über ein Relais. Ich habe bistabile Relais vom Typ TQ2SA-L2-5V verwendet. Diese gab es günstig bei einem bekannten Restposten-Versender. Geschaltet wird für jede Festplatte sowohl der 5V als auch 12V Zweig. Die 5V-Stromversorgung der USB-Festplatten-Adapter wird ebenfalls abgeschaltet. Der stromlose Zustand wird vom USB-Host zuverlässig erkannt, da ein Vorhandensein eines USB-Geräts über einen Pull-Up in einer der Datenleitungen signalisiert wird.

Relais zwischen der Stromversorung der Festplatten

Bild 1: Relais zwischen der Stromversorung der Festplatten

Die Spulen der Relais werden direkt von den Ausgängen eines ATMega8 auf einer kleiner Lochrasterplatine angesteuert. Der AVR ist über die serielle Schnittstelle mit dem Server-Mainboard verbunden (bei mir über RS485 da der Bus noch für andere Aufgaben verwendet wird - zukünftig wird es dazu noch ein paar Artikel geben). Die Software auf dem AVR sorgt dafür, das maximal 3 Festplatten gleichzeitig eingeschaltet werden um den 12V->5V-Spannungswandler auf dem Mainboard nicht zu überlasten.

Aufbau

Die Festplatten liegen in einer Konstruktion aus 15mm-Vierkant-Holz. Als Halterung dienen Alu-Profile in denen die Festplatten einfach hinein gelegt werden. Moosgummi-Stücke dienen dabei als Schwingungsdämpfer und verhindern ein Verrutschen der Festplatten.

Befestigung und Schwingungsdämpfung der einzelnen Platten

Bild 2: Befestigung und Schwingungsdämpfung der einzelnen Platten

Die ganze Konstruktion wurde auf ein Stück Laminat geschraubt und ist in einer Schublade untergebracht:

Der fertige Server

Bild 3: Der fertige Server

Der Server in seiner Schublade

Bild 4: Der Server in seiner Schublade

Stromverbrauch

Hier noch der gemessene Stromverbrauch (gemessen auf der 230V-Seite):

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